Kinder- und Jugendpsychiatrie
Chancen zur Entfaltung bieten
Auf Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) werden beispielsweise Jugendliche von 12-18 Jahren behandelt, vorrangig wegen Störungen der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung. Damit gehen oftmals Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation und in der Kontakt- und Beziehungsgestaltung einher, auch verbunden mit selbstschädigendem Verhalten und chronischer Suizidalität.
Die Atelierräume der Kunsttherapie bieten einen eigenen geschützten Rahmen, in dem sich die jungen Patient:innen authentisch zeigen und Bilder oder Objekte entwickeln können, die sie in den Auseinandersetzungen mit ihrer eigenen Identität unterstützen, aber auch Widerstände aufzeigen können. Die Arbeit an diesen Selbstbildern und zugehörigen Narrativen geben auch dem multiprofessionellen Team andere Zugänge zu im Stationsalltag erlebten Verhaltens- und Beziehungsmustern.
Kunsttherapeut:innen setzen ihre Methoden zielgerichtet ein, teilweise gestalten sie auch mit oder parallel, um ihren Patient:innen andere Perspektiven aufzuzeigen.
In anderen Settings der KJP werden z.B. Familien mit einem an einer Essstörung (v.a. Magersucht) erkrankten Kind begleitet und entlastet. Die Familienkunsttherapie ist häufig themengeleitet und hat die Entlastung der Familien als Ziel. In den gemeinsamen Sitzungen der Patient:innen mit Geschwistern oder Eltern stehen beispielsweise das Erproben neuer Rollen oder Kommunikationsstile, das Probehandeln oder auch korrigierende Erfahrungen im Mittelpunkt. In ressourcen- und lösungsorientierten Ansätzen geht es darum, das System Familie zu unterstützen und Wünsche und Bedürfnisse gestalterisch sichtbar werden zu lassen.