Palliativmedizinische Versorgung
Gemeinsame Spurensuche in der letzten Lebensphase während der palliativmedizinischen Versorgung
Die Palliativmedizin beschreibt die Behandlung und Begleitung von Menschen in palliativen Situationen als sehr komplex. Dieses Setting benötigt einen multiprofessionellen Ansatz, d.h. zahlreiche Berufsgruppen tragen ihre Perspektiven zusammen, um den verschiedenen Aspekten des zu begleitenden Menschen gerecht werden zu können. So arbeiten im psychosozialen Team in der palliativmedizinischen Versorgung Kunsttherapeut:innen mit Kolleg:innen aus der Ergotherapie, Seelsorge, Psychologie und Physiotherapie, der Aromatherapie und auch aus der Musiktherapie zusammen. Gemeinsam hat das Team die Aufgabe, je nach Bedarf der Patient:innen mit den Spezifika der verschiedenen therapeutischen Ansätze ganzheitlich zu unterstützen.
Austausch und Zielfestlegung finden regelmäßig innerhalb der Teambesprechungen, aber auch in den täglichen Übergaben und in jedem Moment statt. Die kunsttherapeutische Sichtweise und das kunsttherapeutische Behandlungsangebot stellen hier einen bedeutenden Anteil dar.
Kunsttherapeut:innen unterstützen und begleiten in der letzten Lebensphase bei einer unheilbaren Erkrankung. Themen wie Krankheitsverarbeitung, biografische Auseinandersetzungen, Emotionen wie Angst, Wut und Trauer, Autonomieverlust und Abschied, Entspannung, Umgang mit Schmerzen oder Unruhe werden durch verschiedene kunsttherapeutische Methoden angeregt und durch die Patient:innen oder stellvertretend durch Kunsttherapeut:innen nach den Vorstellungen der Patient:innen gestalterisch umgesetzt.
Da die Kunsttherapie auf einer Palliativstation meist im Zimmer der Patient:innen stattfindet, sogar vorwiegend liegend im Bett, müssen Materialien daraufhin angepasst werden. Verwendet werden daher meist eher kleine Formate, dicke wasservermalbare Stifte mit weichem Farbauftrag, Pinsel und Aquarellfarben, Bleistift, Fotos, Kunstpostkarten, Softknete und Ton, haptische Gegenstände zum Fühlen, Öl- und Pastellkreiden. Da jedes Material seine eigene Wirkung hat, wird es je nach Bedürfnis und je nach Patient:in angeboten.
